Im Zeichen der Schönheit stehen die Ätz-Radierungen
von Monika Kritzmöller:
Feine Linien verbinden sich mit geätzten Stickereien zu einer grazilen Gesamtschau.
- Vernissage: 24. Januar, 18 Uhr
- Laudatio: Max R. Hungerbühler
- Finissage: 28. Februar, 18 Uhr
Impressionen von der Vernissage
(Bilder: A.K.Wehrli)
GEÄTZTE Schönheit: Radierungen von Monika Kritzmöller
Ätz-Radierungen und Ätz-Stickereien geben sich in der St. Galler Galerie Macelleria d’Arte ein Stelldichein: Am 24. Januar 2020 gab die Eröffnung der Einzelausstellung von Monika Kritzmöller Grund zu feiern. Vor zahlreichen Gästen löste die Künstlerin das Rätsel um diese nicht alltägliche kreative Liaison. Radierungen hatten es ihr schon seit ihrer Jugend angetan, in St. Gallen kam die Leidenschaft für edle Stickereien hinzu. Beides „geätzt“, beides für sie Inbegriff der Schönheit: „Ein derzeit zu Unrecht in den Hintergrund gelangter Begriff“, moniert Kritzmöller. Es sei zielführender, positive Visionen aufzuspannen, statt in der Kunst dieselben Misstände anzuprangern, die schon hinlänglich auf den Titelseiten der Boulevardpresse breitgetreten werden. So entstehen auf ihrer historischen Druckpresse Bilder von subtiler Ästhetik, in denen sich filigrane Zeichnungen mit ins Kupfer geätzten Textilstrukturen ergänzen.
Dass sich zur Vernissage diverse Persönlichkeiten aus der Textilwelt und der Wissenschaft einfanden, verwundert nicht: Wie Max R. Hungerbühler, Ehrenpräsident des „Textilverband Schweiz“, in der Laudatio ausführte, ist Monika Kritzmöller vor allem als freiberufliche Wissenschaftlerin und Hochschuldozentin bekannt, die an der HSG Soziologie lehrt. In ihren Forschungsprojekten und Vorträgen thematisiert sie Lebensstile und Alltagskultur, vornehmlich aus den Bereichen Mode, Textil und Architektur.
Zur Midissage am Sonntag-Vormittag, 9. Februar, traf sich die Künstlerin mit Kathrin Lettner, Leiterin der Abteilung Weiterbildung an der Schule für Gestaltung, zu einem Gespräch mit dem Publikum. Im Schnittpunkt zwischen Kunst, Design und Mode mangelte es nicht an Themen: Schliesslich werden neben den Druckgrafiken auch Modezeichnungen gezeigt. St. Galler Stickereien nahmen ihren Weg in Kunst und Couture und finden ihre Reflexion in Publikationen, die ebenfalls Teil der Ausstellung sind. Als pointierte Denkerin sei Kritzmöller bekannt, so Kathrin Lettner. Nun zeige sich eine ganz andere Facette, nämlich Grafiken von einer filigranen, zerbrechlichen, weiblichen und zugleich im eigentlichen Sinne „eindrücklichen“ Schönheit.